"Verantwortung" ist wohl eines der großen, oft gehörten Schlagwörter 2021: für sich, die Gesundheit, die Gesellschaft. Doch es sollte viel mehr sein als nur eine Momentaufnahme. Passend dazu hatte auch das Team hinter dem diesjährigen Medien|Zukunft|Festival dieses Motto gewählt. Denn nicht erst seit Corona kommt Journalistinnen und Journalisten eine große Verantwortung zu, sei es im Umgang mit Quellen und Daten, aber auch mit der Sprache und der Technik.

Nach dem Grußwort des DJV-Landesvorsitzenden Markus Pfalzgraf kam das abwechslungsreiche Workshopangebot auch im zweiten Coronajahr wieder digital zu den Teilnehmenden, die vor ihren Laptops gefesselt waren. Ähm, wie? So wie Behinderte an ihren Rollstuhl? Um solche Beispiele ging es Jonas Karpa von Leidmedien.de, der Klischees in den Medien thematisierte und Tipps gab, wie man diese vermeiden kann. Er sensibilisierte dabei vor allem für die eigene Sprache - auf leidmedien.de steht übrigens eine Liste mit entsprechend kritischen Begriffen - und das Bewusstsein, wie auch Bilder wirken können. Ein weiterer Teil des Workshops befasste sich mit Barrierefreiheit von Webseiten und Social Media, etwa durch die Nutzung einer alternativen Bildbeschreibung.

KI, Tik und Zahlen, Zahlen Zahlen

Spannende Einblicke in eine für manche ebenso ungewohnte Welt boten die Workshops zum Thema Künstliche Intelligenz von Professor Charlie Beckett von der London School of Economics and Political Science und Celine Schneider sowie der 90-minütige Slot zur App TikTok. Diese ist besonders beliebt bei jüngeren Usern - doch wie sieht es zwischen all den lustigen Videoclips mit journalistischen Angeboten aus? Wie sollten Medienunternehmen mit rechtlichen Problemen umgehen? All das beantwortete Sara Günter von funk, dem Content-Netzwerk für ARD und ZDF.

Und noch viel weiter weg ist für manche das Thema Zahlen - dabei bieten sie oft spannende Recherchemöglichkeiten. Welche, das zeigte Marie-Louise Timcke, die die wichtigsten Basics im Umgang mit Daten vermittelte – von guten Quellen bis hin zu Potential und Fallstricken der Visualisierung.

Ganz und gar nicht kompliziert war dagegen das bunte Pausenprogramm. Wie schon im Vorjahr war auch dieses mal wieder eine Band der Mannheimer Popakademie zugeschaltet: Lilli Rubin begeisterten dabei mit frechen Songs ihre Zuhörer.

Hilfestellung für Volontär:innen

Und natürlich kamen bei all dem auch praktische Tipps nicht zu kurz: Sei es beim Netzwerken im eigenen Sessionraum "Kaffeebar" oder in den Workshops der Medienrechtsspezialistin Renate Schmid, die nach einer Einführung in die relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen mehrere Grenzfälle der Berichterstattung vorstellte, und Michael Hirschler, der sich speziell an Freiberufler in Zeiten von Mehrfachverwertung, Online-Terminen und neuen Technikanforderungen wandte. Zudem bot der Deutsche Journalisten-Verband außerhalb der Workshops Beratung für Volontäre zu ihren Arbeitsverhältnissen an - auch das passend zum Thema Verantwortung.

DANKE!

Das war das #MZF21 - wir danken allen, die dabei gewesen sind und natürlich denen, die das Medien-Zukunft-Festival möglich gemacht haben. Das sind unsere Sponsoren: die ZEIT-Stiftung, die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg, die Presse-Versorgung, JobRad, ERGO und DKV, die Bundeszentrale für politische Bildung, die Presse-Stiftung und natürlich der DJV Baden-Württemberg als Veranstalter im Hintergrund!

Wir freuen uns schon auf das MZF22!

Julia Schweizer

https://medien-zukunft-festival.de

Julia Schweizer schreibt und informiert euch über aktuelle Themen.